- Teget Architecture
Yapi Kredi Bank Academy
Beim Gebäude der Yapi Kredi Bank Academy handelt es sich um eine Erweiterung eines bestehenden Gebäudekomplexes am Stadtrand von Istanbul. Das 65.000 m2 große Bankgebäude wurde 1998 von John McAslan entworfen. Es besteht aus zehn würfelförmigen Blöcken, die so in einem Raster angeordnet wurden, dass für 2500 Angestellten eine Umgebung entsteht, die an einen Universitätscampus erinnert. Die kubusförmigen Elemente bilden Innenhöfe, während sie gleichzeitig mittels Straßen untereinander verbunden sind. Die bestehende Struktur wirkt recht streng, jedoch entsteht durch die offene Bentontextur und die getönten Glasfassaden eine angenehme Atmosphäre.
Als die Leitung der Bank einen neuen Bereich für die Fort- und Weiterbildungen der neuen Mitarbeiter schaffen wollte, traten sie mit einfachen und klaren Vorstellungen an Teget Architecture heran: ein Gebäude mit vielen Schulungsräumen, einem Auditorium und einer Kantine. Der Entwurf von McAslan hätte einfach dadurch erweitert werden können, dass die gleichen Würfelformen an die bestehende Struktur angebaut werden. Trotzdem entschied sich Teget dafür, dass sich das neue Gebäude von dem bestehenden Muster unterscheiden sollte. Der neue Akademieblock umfasst zwei breite Kupferbalken, die an der Ecke des Komplexes in einem Winkel von 45 Grad auskragen. Diese beiden verkleideten Balken umfassen die Schulungsräume, und die Leere zwischen ihnen verbindet den neuen Gebäudeteil direkt mit dem bestehenden Gebäuderaster. Dieser zentrale, offene Bereich dient als Straße auf dem Raster, wobei der schräge Winkel eine Art natürliche Verlängerung des Straßenmusters aus dem bestehenden Universitätsgelände kreiert. Der großzügige, offene Teil ist der Hauptraum für Treffen und den Austausch in dem gesamten Universitätsgebäude.
Der offene Raum umfasst vulkanförmige Lichtschächte oberhalb des Auditoriums, eine große Holztreppe, die zu der Kantine führt und ebenfalls als ein kleines Auditorium dient, sowie einen Wunschbrunnen unter der Treppe. Diese Seite des freien Bereiches mit Holzfußboden fungiert als einladender Treffpunkt für die Studenten. All diese Elemente schaffen eine sowohl lebendige als auch entspannende Umgebung für Menschen, die sich während der Pausen miteinander austauschen wollen. Nicht nur die Wahl des Materials, sondern auch die Entscheidung, sich nicht einfach in das bestehende Muster einzufügen, sorgt dafür, dass dieses neue Gebäude zu einem Blickfang für jeden wird, der sich dem Komplex nähert. Die mit Kupfer bedeckten Teile ragen über das steile Gelände hinaus, sodass die monumentale Atmosphäre des neuen Gebäudes akzentuiert wird. Der Gebäudeteil mit den Schulungsräumen ist mit doppelten Fassadensystemen ausgeführt, an denen die äußere Gebäudehaut mit gedehnten Kupferplatten angebracht ist, die wiederum an einem festen Stahlgerüst befestigt wurde. Die Architekten haben eine pixelige Fassade kreiert, indem sie bei der Montage die Ausrichtung der Platten jeweils verändert haben. Die äußere Kupferhaut dient zur Regulierung des Tageslichteinfalls in den Schulungsräumen. Durch diese perforierten Platten ist das Gebäude am Tage vollständig vor übermäßigem Lichteinfall geschützt, während es sich in der Nacht in eine Art Laterne verwandelt. Um die volumetrische Monumentalität dieser beiden Kupferbalken zu verstärken, wurde die zentrale Fassade des offenen Raums nach hinten versetzt und mit lichtdurchlässigen ETFE-Kissen bekleidet, damit das indirekte Tageslicht das Innere des Gebäudes vollständig erhellen kann. Bewegliche Stoffbahnen in den Farben der Akademie finden sich bei den Korridoren an der Innenfassade innerhalb dieses zentralen offenen Raums.
Überall im Gebäude wurden Reynaers-Systeme eingesetzt. Das Vorhangfassaden-System CW 50 wurde für die Außenfassaden hinter der Kupferhaut verwendet, während das System CW 50-SC für die Durchgangsfassaden, die den neuen Gebäudeteil mit dem bestehenden verbinden, eingesetzt wurde. Für die Außenfassaden und die Türen der Schulungsräume wurden Fenster und Türen vom Typ CS 59 verwendet. Die Türen der Notausgänge wurden mit dem Reynaers-System CS 77 realisiert. Der Entwicklungsprozess an der YKB Academy wurde innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen und der Bau konnte innerhalb von nur zehn Monaten fertiggestellt werden. 2009 gewann das Projekt im Bereich Ausbildungseinrichtungen den Preis Gebäude des Jahres von ArchDaily. Darüber hinaus gewann einer der Partner von Teget Architecture, Ertug Ucar, 2010 den Arkitera-Preis für junge Architekten
benutzt Reynaers Systeme
Beteiligte Akteure
Architekt
- Teget Architecture
Verarbeiter
- Nasakoma
Fotograf
- Alternatif Iletisim
- Cemal Emden
Andere Interessenvertreter
- Ark Ínsaat (General contractors)
- YKB (Investoren)
- Ömer Kanipak (Authors)