- Alexander Sorin (JSC Studio 7)
Menorah Jewish Multifunctional Centre
Die Menorah, die sich in der Stadt Dnipropetrowsk in der Ukraine befindet, ist einesder größten jüdischen multifunktionellen Zentren der Welt. Der gesamte Gebäudekomplex, der eine Fläche von insgesamt 42.000 qm umfasst, kann als Stadt innerhalb der Stadt betrachtet werden. Das Gebäude mit 22 Stockwerken und 7 Türmen erhebt sich hoch über der Synagoge “Goldene Rose” in der Aleichem- Straße (Sholom Aleichema), die jetzt von dem multifunktionellen Zentrum eingefasst wird.
Der Bürgermeister von Dnipropetrowsk, Iwan Kulitschenko, und auch die leitende Architektin der Stadt, Julia Saenko, haben das Projekt voller Enthusiasmus begrüßt. Auf seinen Reisen hat der Bürgermeister die Entwürfe und Zeichnungen den internationalen Kollegen präsentiert, vor allem seinem ehemaligen Amtskollegen aus Jerusalem, Uri Lupolianski. Das Ergebnis: eine Verstärkung der die beiden Städte verbindenden Beziehungen. Und um es in den Worten von Julia Saenko zu sagen: “Es ist gut für das Image der Stadt. Ein weiterer Schritt auf dem Weg der Demokratisierung, der Religionsfreiheit und der Erneuerung.” Sowohl der Bürgermeister als auch die Architektin betonen, dass der Komplex der gesamten Stadt dienen soll. Das 2012 fertig gestellte Menorah-Projekt war ein Bestandteil der vielen Bautätigkeiten, die in dieser Zeit stattgefunden haben. Die Fußball-EM, die von der Ukraine gemeinsam mit Polen ausgetragen wurde, erwies sich als Katalysator bei vielen Bauprojekten.
Multifunktionalität
Die Menorah hat eine Vielzahl von Funktionen und bietet Raum für bis zu 10.000 Besucher; das entspricht ungefähr einem Fünftel der jüdischen Bevölkerung von Dnipropetrowsk. Im Erdgeschoss befindet sich ein Einkaufszentrum mit mehreren Geschäften, in denen koschere Lebensmittel verkauft werden, Restaurants, Cafés sowie einem Internet-Café und einem Buchladen. In den Obergeschossen befinden sich mehrere Bereiche für Ausbildungzwecke und spezielle Einrichtungen für Kinder, Frauen und Senioren. Der Komplex umfasst außerdem ein Hotel.
Ein besonderer Bereich ist der Jüdischen Gedenkstätte und dem Holocaust-Museum in der Ukraine vorbehalten, das zusammen mit der israelischen Yad Vashem gestaltet wurde. Das Museum beherbergt eine äußerst bemerkenswerte Kollektion jüdischer Kunst sowie einen Teil, der Ausstellungen über das moderne jüdische Leben gewidmet ist. Darüber hinaus stehen Flächen für Wechselausstellungen zur Verfügung. Das Museum und die Kollektion werden finanziell von Igor Kolomoisky unterstützt, der wie Gennadiy Bogolyubov, Partner einer privaten Gruppe ist. Dem Architekten, Alexander Sorin, wurde für seinen Entwurf große kreative Freiheit gewährt. Igor Kolomoisky, der Präsident der Vereinten Jüdischen Gemeinde der Ukraine, sowie Gennadiy Bogolyubov, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde von Dnipropetrowsk, erklärten: “Wir ließen dem Architekten beim Entwurf eines sehr großen jüdischen Gemeindezentrums freie Hand.” Bei seiner Tätigkeit erhielt Sorin Unterstützung von Gennady Axelrod, der das Konzept entwickelt hat, und zugleich Bauleiter war.
Sieben Türme
Der Architekt baute seinen Entwurf auf sieben massiven Türmen auf, die die historische, neoklassizistische Synagoge “Goldene Rose” mit Säulen und einem Tympanon an der Hauptfassade umgeben. Diese sieben Türme symbolisieren die Menorah. Der siebenarmige Leuchter ist ein jahrtausendealtes Symbol der jüdischen Nation, der den brennenden Busch symbolisiert, den Moses auf dem Berg Sinai gesehen hat. Die Türme scheinen sich in Stufen zu erheben. Dabei kommen drei Stufen von der Aleichem-Straße und drei von der Demian- Bedny-Straße. Zwei Türme umfassen sieben Stockwerke, zwei zwölf Geschosse und zwei zählen siebzehn Etagen. Sie alle kommen bei dem höchsten Turm zusammen: einem Turm mit 22 Geschossen und 77 Meter Höhe. Auf dem Dach aller sieben Türme befindet sich ein pavillonähnlicher Bau. Die Menorah-Halle bietet Platz für unterschiedliche Veranstaltungen und insgesamt 1.500 Besucher. Ein Komplex, der so umfassend wie das Menorah- Zentrum ist, benötigt eine entsprechende Infrastruktur, einen geräumigen unterirdischen Parkplatz sowie ein speziell entwickeltes Kabelsystem für die Kommunikation. Für die Fassade wurde das Reynaers-Fassadensystem CW 50-HA mit verdeckt liegendem Zubehör verwendet.
benutzt Reynaers Systeme
Beteiligte Akteure
Architekt
- Alexander Sorin (JSC Studio 7)
Verarbeiter
- Sfera Plus
Fotograf
- Pavel Kolotenko
Andere Interessenvertreter
- Gennady Bogolyubov, Igor Kolomoysky, Private Group (Investoren)
- Rubicon Trading LCC (General contractors)
- Oene Dijk (Authors)